Die ersten Tage in Indien

Das Einchecken am Frankfurter Flughafen, von wo ich und mein Mitfreiwilliger Moritz starteten, verlief schon fast zu reibungslos. Als wir dann in Abu Dhabi zwischenlandeten und erneut durch die Sicherheitskontrollen mussten, waren wir kurz davor unseren Anschlussflug zu verpassen. Drängeln half glücklicherweise und wir kamen schließlich, nach einer langwierigen Diskussion mit den indischen Einreisebehörden um kurz nach vier Uhr morgens in Hyderabad an. Wir wurden von unserer Mentorin abgeholt, die uns für die ersten Tage mit zu sich nach Hause nahm. Von der Großstadt Hyderabad habe ich wegen der Dunkel- und Müdigkeit nicht sehr viel mitbekommen, aber der chaotische Verkehr fällt einem sofort auf (ich habe bis heute erst eine Ampel in Indien gesehen).

Aussicht von dem Balkon unserer Mentorin

Nachdem wir ausgeschlafen hatten gab's am nächsten Tag das erste indische Essen: Chicken Biryani, eine besonders scharfe Spezialität unserer Region. Und die hatte es auch wirklich in sich, aber eigentlich gewöhnt man sich doch relativ schnell daran.
Mit unserer Mentorin Shailaja haben wir wirklich großes Glück und wie die Erzählungen der ehemaligen schon vorausgedeutet haben, sind wir nachmittags erst einmal Bier kaufen gegangen, um uns einen schönen Abend zu machen und über einige Dinge zu sprechen.

Einkaufen in Indien

Die ersten Tage verbrachten wir relativ ruhig, da Feiertag und damit ein verlängertes Wochenende war. Am Samstag schauten wir kurz bei der Schule vorbei, wo die Oberstufe Unterricht hatte. Wir konnten uns einen guten Eindruck verschaffen, unsere Zimmer, die sich in einem Nebengebäude befinden anschauen und einige Lehrer kennen lernen. Mit der Fußballmannschaft der Schule sind wir dann noch zu einem Turnier ins Nachbardorf gegangen.
Später sind wir noch ein paar Stoffhosen kaufen gegangen, die hier wirklich billig sind (ca. 13€ also 1000 Rupien).

Es ist schon ein wirklich krasser Unterschied zwischen der indischen und unserer westlichen Lebensweise. Die Menschen wohnen, je nachdem wie wohlhabend sie sind in Containern bzw. sehr einfachen Hütten auf engstem Raum in kleinen Dörfern. Die etwas wohlhabendere Mittelschicht zu der unsere Mentorin gehört, wohnt in kleinen, bewachten und umzäunten Wohnblocks. Dennoch sind auch die Wohnungen dort kaum mit den europäischen Verhältnissen vergleichbar.

Indischer Snack "Pakodis"

Während meiner gesamten bisherigen Zeit hier, habe ich außer uns beiden Freiwilligen noch keinen anderen weißen Menschen gesehen. Dementsprechend sind wir hier eine Art Attraktion und werden von jedem angeschaut und oft auch angesprochen.
Auffällig ist auch der Lärm, der durch den hohen Verkehr und das ständige gehupe der Inder verursacht wird. Mit dem Hupen verständigt man sich untereinander, bzw. warnt die anderen Straßenverkehrsteilnehmer, dass man überholt oder abbiegen möchte. Verkehrsregeln gibt es überhaupt keine, sodass man einfach aufpasst niemanden anzurempeln. Dadurch, dass das jeder so macht funktioniert der Verkehr sehr gut und ich habe noch keinen Unfall oder ähnliches gesehen.

Ich durfte schon am zweiten Tag mit dem Autofahren beginnen, was anfangs vor allem wegen des Linksverkehrs ein super komisches Gefühl war. Mittlerweile geht es aber schon relativ gut, nur die schlechten Straßen sind eine echte Herausforderung. Dienstag Nacht durften wir Freiwilligen deshalb auch die 60KM zum Flughafen fahren, wo wir Julian, einen ehemaligen Freiwilligen abgeholt haben. Mit kaum mehr als einer Stunde Schlaf begann unser erster Schultag an der Abhaya School am Dienstag...


Kommentare