Das erste Mal indisch Zugfahren - Trip nach Bangalore
Im Zug "AC Sleeper" |
Sehr gewöhnungsbedürftig waren auch die Verkäufer, die alle fünf Minuten an einem vorbeilaufen und dabei lautstark "Chai-Coffee-Water-bottles" schreien. Auch Essen wird im Zug verkauft, da man für manche Zugfahrten die über 30 Stunden gehen, kaum so viel Essen von Zuhause mitnehmen kann. Dass der Zug das wohl wichtigste Verkehrsmittel in Indien ist wird schnell klar, wenn man die Menschenmassen am Bahnhof sieht und man die Züge schon Monate vor Reisebeginn buchen muss, da sie ansonsten ausgebucht sind.
Im Gegensatz zu Fernzügen in Deutschland, fahren die indischen Züge auch nur so schnell wie ein Regional Express, sodass Leute während der Fahrt in den geöffneten Türen und Fenstern sitzen. Auch die Preise unterscheiden sich deutlich von denen in Deutschland. Eine Zugfahrt hier in der normalen Sleeper Klasse kostet umgerechnet maximal 5€, was wirklich sehr günstig ist.
Was noch viel extremer war, ist der Einfluss, den der Schulfreund unserer Mentorin hatte. Er organisierte uns eine Unterkunft auf den Nandi Hills einer kleinen Bergkette in der Nähe von Bangalore. Normalerweise ist der Ort für normale Besucher ab 20:00 gesperrt, durch seinen Einfluss waren wir dort jedoch regelrechte Ehrengäste, haben Unmengen an Essen, alle möglichen Getränke usw. bekommen. Das Erschreckendste war eigentlich jedoch, dass wir für all diese Dinge überhaupt nichts zahlen mussten.
Aussicht von unserem Balkon auf den Nandi Hills |
Auf den Nandi Hills habe ich zum ersten Mal in meinem Leben frei lebende Affen gesehen. Die waren auch wirklich ziemlich zahm, frech und sind die ganze Zeit um uns herumgeturnt. Der beste Moment war, als sich einer der Affen auf ein Waschbecken gesetzt hat, den Hahn aufgedreht, getrunken und den Hahn dann nicht mehr zugedreht hat.
Gruppenbild |
Ein weiteres Highlight war der Tempelbesuch im Iscon Temple in Bangalore wo wir den Zeremonien des Krishna Festes beiwohnen durften. Diese waren ähnlich wie schon in der Schule, das heißt wir durften Krishna wiegen, sind an einem großen Altar regelrecht vorbeigelotst worden, so voll war es dort. Allerdings bekamen wir auch dort aufgrund der Bekanntheit von Shai's Freund eine Art Sonderbehandlung. Wir mussten nicht anstehen und bekamen nach den Zeremonien in einem gesonderten Raum zu Essen, wobei in Indien generell jeder nach dem Beten zu Essen bekommt.
Ziemlich lustig war auch die Lage des sehr modernden Tempels, zwischen riesigen Hochhäusern.
Der Iscon Temple in Bangalore |
Ansonsten sind wir die nächsten Tage noch ein wenig in Bangalore herumgelaufen, haben uns Parks und die MG Road, eine große Einkaufsstraße angeschaut. Insgesamt war es echt ein cooler Trip, bei dem man ganz andere Seiten Indiens kennengelernt hat.
Ich freue mich irgendwie sogar schon wieder auf die nächste Zugfahrt, dieses Mal dann alleine nach Delhi, Jaipur und Rishikesh Mitte September...
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